Rücksichtslosigkeit die rote Karte zeigen


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Jahr Eins der Corona-Krise

Das Gezeter war groß, verächtliche Vergleiche fielen im Vorfeld der Corona-Pandemie über Ebola, Schweinegrippe und andere Virengefahren. Doch Sars-CoV-2 nötigt uns, ganz schnell und entschieden zu handeln, keine Zeit mehr vorhanden für verunsichernde Diskussionen oder gar Ignoranten, die ihren Egotrip ausleben. All denjenigen gegenüber, die hochgradig gefährdet sind bis hin zur lebensbedrohlichen Ansteckung eben mit diesem Virus.

Solidarität darf und muß sogar eingefordert werden, weil wir keine andere Chance haben, wollen wir alle nicht erkranken oder sterben. Unkenrufen zum Trotz, ganz besonders aus rechtsradikalen Kreisen, darf und sollte man ruhig auch mal unsere Bundeskanzlerin loben, ihre gestrige Rede brachte es auf den Punkt. Jeder Einzelne hat es selbst in der Hand, jener Krise mit entsprechendem Augenmaß zu begegnen, zum Schutze aller. Darum geht’s.

Abends am 17. März waren es noch unter 10.000 Infizierte hierzulande, knapp 24 Stunden später sind schon über 2.000 hinzugekommen. Längst kann keine Rede mehr von einigen Wochen der Gefahr sein, realistischer beinhaltet dieses Szenarium mehrere Monate. Vielleicht muß man auch tatsächlich jetzt vom Jahr Eins der Corona-Krise reden, so daß ein weiteres oder gar mehr folgen. Der Blick in die Zukunft nützt nicht wirklich, weil niemand zu wissen vermag, was dann folgt.

Eines sollten wir aber keinesfalls verkennen, unser Verhalten im Alltag und ganz bestimmt jetzt in dieser Krisenzeit. Somit gilt, mit Nachdruck rücksichtsloses Verhalten zu ahnden, zu benennen und solche Menschen auch zu maßregeln. Es kann nicht sein, daß unter ihnen andere zu leiden haben. Genau das macht eine gesunde Gesellschaft aus, sich gegenseitig zu stützen, zu helfen, wo und wann immer möglich.

Mit schönen Worten allein wird es nicht getan sein, könnten andere einwenden, was die Rede von Frau Merkel anbelangt, erst recht, wer den bisherigen politischen Verlauf betrachtet, die vielen sozialen Schieflagen. Sicherlich diskussionswürdig, gerade hier in diesem Blog zig mal thematisiert. Nur jetzt gelten andere Zusammenhänge, paßt jene Kritik nicht ins Konzept dieser Belastung, die es zu überstehen gilt.

Insofern mögen auch jene unsinnigen Hamsterkäufe nochmals angemahnt sein. Egoistischer geht es wohl kaum noch, oder? Was der eine sich zuviel gönnt, fehlt an anderen Stellen, oftmals gerade bei denen, die ohnehin ziemlich belastet sind, eventuell gar in Krankenhäusern Beschäftigte oder in Lebensmittelgeschäften an den Kassen. Das Wesen der Solidarität beinhaltet die Rücksicht, das Augenmaß und eben das eigene Ego hinten anzustellen. So schwer zu verstehen? Italien macht es uns bereits vor, daß es auch anders geht.

Diese Situation ist tatsächlich sehr ernst, wie die Bundeskanzlerin in ihrer Rede betonte, und sie bleibt auch offen. Möge sie gut ausgehen für uns alle.

Lotar Martin Kamm

Kategorie: Meinung

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