Hinter der Maske ihre Bühne


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Mit gestelzten Schritten,
geradem Rücken,
Stolz sollte es ausdrücken,

betrat sie die Bühne,
kaum freie Plätze,
ihr Gesang fetze,

nachmittags und abends,
nur zu dieser Zeit
als exotische Schönheit,

ihr Publikum sie faszinierte,
des Geldes willen,
um ihren Frust zu stillen,

die politischen Handlungen
waren ihr ein Graus,
sie schrie Ausländer raus

bei nationalistischen Demos,
ohne ihre sonstige Schminke,
nach Überfall, sie hinke,

erzählte sie jedem lauthals,
gab gern ihren Klarnamen preis,
Küßchen für Photos, nice,

so weltoffen, so gewandt
sie sich präsentierte,
alles Lügen, sie interessierte

nur ein strenges Reglement,
hinter ihrer Perücke und Make-up
lachte sie sich schlapp

über die vielen Touristen,
die ihr Vermögen anhäuften,
um Faschismus einzuläuten.

Doris Mock-Kamm

Kategorie: Gedichte

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