Kein Blick zurück in Zorn, vielmehr Ansporn


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Fazit verpaßter Gelegenheiten

Alles gut, es wird schon, wir kriegen das hin, sitzen es einfach aus, halb so schlimm. Ach, tatsächlich? Und warum seit geraumer Zeit hierzulande jene Wetterextreme, Platzregen wie in Thailand, warme Winter, Hitzewellen? FFF gibt die Antwort, vierzig Jahre nach den Ermahnungen des Club of Rome. Junge Menschen zeigen uns, was sie von euch Politikern halten, unverblümt, live und direkt besonders gern vor laufenden Kameras in Talkshows.

Das reicht nicht, wie wir leicht erkennen können bei der regelmäßig erscheinenden Sonntagsfrage, gerade vor wichtigen Wahlen wie der bevorstehenden Bundestagswahl. Im späten Frühjahr ging ein Raunen durchs Land, die Grünen präsentieren eine Kanzlerkandidatin, die es Angela Merkel gleichtun will. Schon stürzt sich liebend gern eine Männerriege auf sie mit Gebrüll und bösartigem Scharfsinn, entdecken deren Verfehlungen, während all die Lügen angeblich gestandener, routinierter Kollegen ignoriert werden.

Das schmutzige Geschäft in der Politik bewahrheitet sich mal wieder, liebend gern nach Katastrophen, auch wenn sie selbst verschuldet hausgemacht. Egal, Gummistiefel an, ab vor die Kamera, das konnten andere doch zuvor gleichwohl. Wenn rein zufällig das eigene Gegacker bei der Rede des Bundespräsidenten in die Negativschlagzeilen gerät, reichen die Vorschußlorbeeren allemal. Immer noch nahezu dreißig Prozent, die sich für jene gestandene Union entscheiden.

Erinnerungen an die Kohl-Ära flammen auf, die Leidensfähigkeit des ewig jammernden Deutschen erneut überstrapaziert wird. Schwamm drüber, wir schaffen das, wie Frau Merkel so oft schon betonte. Ob der Nachfolger der Union es ebenso hinbekommt? Manche Stimmen verneinen dies, viele denken ihren Teil, Ende September zeigt sich, wohin die Reise geht. Eher ein weiter so wie bisher oder endlich eine Änderung, die den Klimawandel real ernst nimmt, die soziale Schieflage im Lande abbaut, den Überreichtum stoppt? Was die Weltpolitik anbelangt, niemand kann zaubern, wir haben nur diesen einen Planeten trotz Weltraumexpansionsideen.

Dabei könnten wir längst viel weiter sein. Öl- und Gas verbannt, Wasserstoffautos, Wind- und Sonnenenergie im ganz großen Stil nutzend, während der Öffentliche Nahverkehr für alle kostenlose Selbstverständlichkeit, fließende Übergänge zwischen Stadt und Land der Natur erlaubt, sich zu entfalten und zu regenieren. Wachstum keine Option sein darf, weil Ausbeutung verpönt. Lohndumping und Armut zur Vergangenheit gehört, Neid- und Geiz-ist-egal-Debatten nachfolgende Generationen erstaunen.

Verträumte Illusion oder real machbare Zukunft? Wenn Mensch und Natur nicht scheitern wollen, führt daran kein Weg vorbei. Es nutzen sämtliche Erkenntnisse reichlich wenig, wenn sie beherzt mitnichten umgesetzt werden. Solange jener Kreislauf der Korruption, des Lobbyismus nicht gestoppt, verharren wir in der Dauerschleife ewiglicher Ausbeutung, blicken einer düsteren, zerstörerischen Zukunft entgegen.

Lotar Martin Kamm

Kategorie: Meinung

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