Union in Erklärungsnot kurz vor der Bundestagswahl


Hysterie, wenn die Felle davonschwimmen

Momentaufnahmen in den Medien, sei es in der Presselandschaft oder vor Kameras, der drei Kanzlerkandidaten, sollten genau das widerspiegeln, was sie sind. Gegenwärtige Eindrücke ihrer persönlichen Haltung zu Interviewfragen oder Stellungnahmen. Ein umfassenderes Urteil erhalten verunsicherte Wähler, in dem sie mal einen Blick in die Wahlprogramme der Parteien werfen.

Den Vogel schießt erneut Friedrich Merz ab, der unverblümt eine Arbeitspflicht für Arbeitslose befürwortet, obendrein es sich mit dem NABU verscherzt mit der Bemerkung,  die Organisationen NABU und Greenpeace habe etwas „gegen demokratische Prozesse in den Parlamenten“ und „soziale Marktwirtschaft“. Das Fordern jenes unverwechselbaren Slogans der Hartz-Kommission schallt durch die Hallen der Jobcenter, endlich werden die Ärmel wieder hochgekrempelt, eine Fortsetzung à la Ursula von der Leyen, vom arbeitslosen Bauarbeiter ins Büro oder jetzt vom Merz, mögen auch arbeitslose Ingenieure doch gefälligst das Herbstlaub wegblasen, bevor sie die Sozialkassen bemühen. So die Gedankenwelt jener „CDU-Größen“.

Auch ein Gerhard Baum verkennt das Dilemma der Politik, wenn er bei Lanz am 07. September verkündet: “Ich halte Armin Laschet für einen guten Politiker.“ Echt, allen Ernstes? Welch dramatische Verkennung. Was, bitteschön, kann an jenem Armin Laschet als „gut“ bezeichnet werden? „Die Kanzlerin hätte schon viel eher ihm zur Seite springen können. Wo sie denn gewesen wäre.“ Da paßt was nicht zusammen, Herr Baum. Nach all den Jahren der Versäumnisse kann von guter Politik wahrlich keinesfalls die Rede sein!

In der aktuellsten Meinungsumfrage bei Yougov kann die Union die Zwanzigprozenthürde übertrumpfen mit einem Prozentpunkt mehr, dafür nähern sich die Sozialdemokraten gen dreißig mit 26 Prozent. Der Abstand von fünf Prozent ein sicheres Polster gut zwei Wochen vor der Bundestagsahl? Wohl nicht unbedingt, weil noch genug Verunsicherte unterwegs sind, abgesehen von den bereits stattgefundenen Briefwahlen, die in dem Zeitraum des unverhofften Höhenflugs der SPD liegen. Ein Indiz, daß am Ende es für Olaf Scholz reicht? Die Grünen hingegen demnach gerade mal die 15 Prozent errreichen sollen. Keine gute Bilanz für Annalena Baerbock.

Während die anderen beiden Kanzlerkandidaten in der ARD sich Zuschauerfragen stellten, versuchte Armin Laschet es in der ZDF-Sendung „Klartext, Herr Laschet“. T-Online bemerkt in seinem Artikel dazu, ob denn der CDU-Mann in der Diskussion mit den Bürgern punkten konnte. Davon kann wohl kaum die Rede sein, zu viele Ausweichmanöver, eine ständige Wiederholung, man würde unter seiner Regierung alles besser machen. Dazu hatten bereits Helmut Kohl und Angela Merkel über drei Jahrzehnte genug Gelegenheit. Höchste Zeit für einen politischen Wechsel!

Lotar Martin Kamm

Kategorie: Meinung

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