Pandemiemüdigkeit statt Herbstmüdigkeit


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Die Totenzahlen steigen sowie Neuinfektionen

Was juckt es die deutsche Eiche, wenn manch Politiker sich an ihr kratzt, könnte man völlig treffsicher betonen nach Sommerzeit und Wahlkampfwochen, während im zu Ende gehenden zweiten Corona-Jahr uns der Schrecken der Pandemie erneut aufsucht. Fehlanzeige. Faul, fahrlässig, gefährlich – betitelt Annika Leisters Kommentar bei T-Online. Völlig berechtigt.

Vielleicht erinnern wir uns noch ans Jahr 2020, im März offiziell Covid-19 als globale Gefahr das politische Bewußtsein schärfte, die Bundesregierung zunächst gezielt besonnen agierte. Danach folgten Maskenskandal, ein Hinterherhinken seitens eines Jens Spahn, welches bis heute dessen Unfähigkeit bescheinigt, stets von Angela Merkel mit Argusaugen geschützt. Zu allem Übel formierten sich jene Leerdenker, meinte eine Gruppe Filmschauspieler, sie müßte sich hinzugesellen, vor allem ein Willkommensgeschenk faschistischer Nationalisten.

Impfverweigerer das Zünglein an der Waage

Die bundesdeutsche Politik etwa doch zu gnädig, zu liberal mit ihrer Auffassung, einen Impfzwang nicht zuzulassen? Wer sich die Argumente anschaut, die die lebensbedrohliche Pandemie nun mal auslöst, sollte eher es Frankreich und anderen Nachbarländern gleichtun, die wesentlich restriktiver durchgreifen. Denn am Ende zahlen Ältere, geschwächte Menschen die Zeche bzw. mit ihrer Gesundheit, ihrem Leben.

Jüngst zog es Sahra Wagenknecht bei Anne Will vor, mit ihrem politischen „Expertenwissen“ aufzutrumpfen. Nur zu dumm, daß ein tatsächlicher Experte mit in der Sendung saß. Schließlich platzte Karl Lauterbach der Kragen mit der Bemerkung, sie rede Unsinn. Dramatisch genug, daß die Linke-Politikerin ihren Löwenanteil hatte am Abschneiden des letzten Bundestagswahlergebnisses ihrer Partei.

Sorge um Kinder bald vom Tisch

Um auch mal positive Nachrichten aktuell zu verkünden. Kinder ab fünf werden geimpft, wie die oberste Gesundheitsbehörde CDC in den USA nunmehr zustimmt. Nur wenig andere Länder impfen jüngere Kinder, ob hierzulande die Politik dies ebenso zuläßt, bleibt offen. Karl Lauterbach hatte ein solches Vorgehen zumindest eher befürwortet.

Mitten in der vierten Welle muß sich nicht nur die Politik fragen, was sie in den letzten Monaten versäumte, sondern die Gesellschaft selbst täte sehr gut daran, die Pandemie eben nicht zu vernachlässigen. Strengere Corona-Maßnahmen kommen ab heute in Stuttgart auf Ungeimpfte zu per verkündeter Warnstufe.

Dennoch verbleibt ein fader Beigeschmack, weil Kontrollen nicht wirklich greifen. Die Sorge um ein fatales Ausmaß dieser weltweiten Pandemie bleibt trotz Impfkampagnen, auch weil etliche reiche Länder den ärmeren Impfdosen vorenthalten. Inzwischen sind offiziell über fünf Millionen Menschen an den Folgen des Corona-Virus verstorben, die Dunkelziffer wird wohl verdreifacht sein.

Lotar Martin Kamm

Kategorie: Quergedachtes

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Eine Antwort zu Pandemiemüdigkeit statt Herbstmüdigkeit

  1. Ich geb´s zu, ich bin auch pandemiemüde, geimpft und maskentragend, aber müde. Seien wir gnädig miteinander. Es gibt zu wenig Gnade in der Welt.

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