Ein Trauerspiel namens Realpolitik


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Hinter vorgehaltener Hand

Medien spiegeln lediglich einen relativ kleinen Ausschnitt etlicher Probleme wider, die uns alle mehr oder weniger belasten, in Rage versetzen oder zumindest ziemlich nachdenklich stimmen. Woran liegt’s? Was sind die eigentlichen Beweggründe, den Leser, den Konsumenten jener Nachrichten im Dunkeln zu lassen, zu wenig Aufklärung ihm zu gönnen? Etwa wegen der Flut der vielen Ereignisse, dem Chaos nicht entgegenwirken zu können, dies tatsächlich am Manko eines Zuordnens liegt? Teilweise. Andererseits mit gezielter Absicht.

Man stelle sich vor, alle wissen Bescheid über dramatische Zusammenhänge, die Politik wäre somit mal so richtig gefordert, konstruktive Lösungen zu erarbeiten, die erst dann gewissermaßen die Bevölkerung gutheißt, wenn auch real umgesetzt unser aller Leben bereichert. Klingt zu schön, um wahr zu sein, weil oftmals das Gegenteil zutrifft. Die Mißstände sind uns stets voraus, Abhilfe nur ein Bruchteil dessen schafft, was man als notwendige Lösung überhaupt bezeichnen darf. Beispiele gefällig?

Was für eine Diskrepanz – Hartz-IV-Regelsätze erheblich zu niedrig

Das Prinzip einer weitreichenden Ausbeutung offenbart sich unbedingt ziemlich anschaulich an jenem sozial-rassistischen Instrument der Agenda 2010, die ausgerechnet die SPD zusammen mit den Grünen ins Leben gerufen hatte. Hartz IV soll nunmehr als Bürgergeld tituliert werden, ein besonderer Einfall der Liberalen, die ansonsten selbstgefällig sich zurücklehnend alles andere belassen wollen.

811 Euro – so hoch sollten die Regelsätze sein, so eine Umfrage bei uns Deutschen, die die Bürgergeld-Debatte befeuert. Zurecht – nur wahrhaben wollen besonders diejenigen dies mitnichten, die ohnehin sich wohlfühlen beim Schröpfen etlicher Bevölkerungsteile: Arbeitgeber, Vermieter und betuchte Politiker, die ebenso wie bestimmte Eliten nicht ansatzweise wissen, was Armut eigentlich nicht nur bedeutet, sondern beinhaltet.

Nach der vierten die fünfte Welle mit noch mehr Toten?

Der Sommer und somit die Ferienzeit hatte gerade hierzulande diesjährig begonnen, etliche meinten, die Pandemie nähere sich ihrem Ende, meldeten sich offenkundig und dies unbedingt berechtigt kritisch zu Wort, die KMK ignoriert weitere Bedenken zur Corona-Pandemie. Wer im Anschluß glaubte, die Politik wäre in der Lage, dies zu beherzigen, wurde wie wir heute wissen, eines Besseren belehrt.

Die zukünftige Ampel-Regierung beginnt bereits mit ersten Fehlern. Das taugt nichts, wird sich leider rächen. Als ob 3G alles richten würde. Das Virus läßt sich allerdings damit nicht austricksen. Schon vergessen, daß ein Lockdown real Abhilfe schuf und das obendrein bei dem noch harmloseren Virus als die Delta-Variante?! Realpolitik macht ihre Arbeit in vielen Bereichen viel zu halbherzig. Stellen wir uns doch für Momente vor, wir würden uns bei unseren Jobs so verhalten. Wir wären schneller gekündigt, als uns lieb sein kann.

Lotar Martin Kamm

Kategorie: Gesellschaft

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