Proteste im Iran halten an


Jedes Regime hat sich am Ende dem wütenden Volk zu beugen

Zumal jede Hochkultur an der sozialen Komponente scheiterte, d.h. wenn das Leid im Volk groß genug, gibt es letztlich Revolten, die zum Sturz der Regierenden führten. Die Geschichtsbücher sind mit dieser Erkenntnis gefüllt. Allerdings scheinen dies Herrschaftssysteme bis heute nicht verinnerlicht zu haben. Das gilt insofern gleichwohl für die Islamische Republik Iran.

Iran – ein Land im Umbruch, lautete noch im September die gezielte Frage von ladidadidadida. Dieser hält bis heute an, weil die Bevölkerung nicht im Geringsten einsieht, sich von diesem Regime weiterhin bevormunden zu lassen. Inzwischen schließen sich offenbar Polizisten Demonstranten an, wie T-Online heute berichtet. Ein Novum und somit ein deutlicher Hinweis, wohin diese Proteste führen mögen.

Jede Gewalt führt schließlich zur Gegengewalt

Die Menschen sind es leid, akzeptieren zu Recht nicht mehr die Herrschaft jener Ajatollahs, wenn sie überhaupt jemals an sie real geglaubt haben sollen. Was vor über 40 Jahren begann, kann somit ziemlich schnell und imposant zu einem jähen Ende führen. Ein Flächenbrand, womit die iranischen Machthaber wohl eher nicht gerechnet haben.

Obendrein gibt es ohnehin weltweiten Widerstand, Baerbock kündigt neue Sanktionen gegen Iran an, Außenministerin Baerbock sichert der iranischen Bevölkerung nicht nachlassende Solidarität zu. Die Regierung in Teheran verurteilte sie scharf, wie der Spiegel berichtet. Während das Einfrieren vom Vermögen bestimmter iranischer Personen ein moderates Mittel darstellt, geraten die Atomverhandlungen zwischen dem Westen und der iranischen Regierung ins Stocken. Kein guter Weg auch im Kontext zur russischen Ukraine-Invasion und China.

Iranischer Sänger Scherwin Hadschipur inzwischen wieder auf freiem Fuß

Victoria Bräuner vom Business Insider geht der Frage nach, ob bei den Protesten im Iran die Frauen das Mullah-Regime stürzen. Zumindest nicht ausschließlch, so ihr Fazit. Es seien auch nicht liberale Männer mit von der Protest-Partie, die sich für die Rechte ihrer Schwestern und Töchter einsetzen wollen laut dem Iran-Experten Cornelius Adebahr.

Obwohl der iranische Sänger Scherwin Hadschipur mit dessen Protestsong „Für“ über 40 Millionen Klicks auf Instagram erhalten hatte, wurde am letzten Donnerstag das Video entfernt, er selbst im Norden des Landes verhaftet, inzwischen per Kaution wieder auf freiem Fuß gesetzt.

در نومیدی بسی امید است// پایان شب سیه سفید است

Jede dunkle Nacht hat ein helles Ende.

Lotar Martin Kamm

Kategorie: Proteste und Widerstände

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