Krisen soweit das Auge reicht


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Vom Regen in die Traufe, man sieht vor lauter Bomben den Frieden nicht

Die Füße ins laue Naß strecken, einfach mal die empfindliche Seele baumeln lassen, Sorgen wegspülen, statt ewiglich friedlichen Zeiten nachzutrauern, die besonders europaweit jahrzehntelang uns beglückten, die wir im friedlichsten Kontinent uns tummeln dürfen. Ausgerechnet in Europa, wo die Menschen sich jahrhundertelang die Köpfe einschlugen, Völker sich kriegerisch belauerten, Friedenszeiten gab es insofern mitnichten dortigst. Während etliche sich aufmachten, in die Welt zu ziehen, exportierten sie auch ihre vererbte Aggression, ließen dieser freien Lauf, wie wir jüngst in Amiland erleben dürfen, wenn tröge Trumpanhänger ihrem Heiland hinterherhecheln und notfalls per Waffengewalt dessen angebliche geklaute Wahl sich einverleiben wollen. Welch Dramatik in der ältesten Demokratie der westlichen Welt!

Dabei hat Mensch kaum noch Zeit, seine eigene Existenz einigermaßen geordnet zu retten angesichts der Folgen des selbstverschuldeten Klimawandels, wobei besonders konserverative Kräfte selbstzerstörerisch an ihren alten Rezepten sich klammern, die auch hierzulande zerstörerisch den Klimawandel vorantrieben aufgrund eigener stoischer Ignoranz wider etlicher Stimmen, explizit aus den politischen Reihen der Grünen. Diese betrachten sie lieber als Spielverderber und Biofuzzis, anstatt mal die klaren Fakten der Wissenschaft wenigstens zu verinnerlichen, wie z.B. ein Harald Lesch und etliche andere ihnen allzu deutlich entgegenschmettern!

Mit Blick gen Osten, erhält man sofort in aller Deutlichkeit, was es bedeutet, wenn zu lange eine friedliche Zeit zelebriert wurde. Herr Putin überfällt kurzerhand imperialistisch die Ukraine, orientiert sich an Despoten wie Xi Jingpin oder gar Kim Jong-un, um sein eigenes befremdlich erfundendes Weltbild zu rechtfertigen von einem verlorenen russischen Reich, welches sich gefälligt bis gen Lissabon ausbreiten sollte. Dekadenz in Reinform, Cäsar hätte seine helle Freude daran, was jener russische Herrscher sich zu eigen machen will. Doch bedenken wir, Haß und Krieg bedeutet stets kein Sieg, sondern  unendliches Elend für alle, da helfen weder eigene Bunker noch kugelsichere Westen, nicht nur das eigene Volk wird verraten, sondern die Menschlichkeit, die solche Despoten schlichtweg nicht leben, da hülft auch nicht das Gesülze vom „lupenreinen Demokraten“!

Die Stimmung kann kaum noch Licht am Horizont liefern, Imagination einer trüben Aussicht macht sich breit angesichts solcher Zukunftsaussichten, zumal europa- und weltweit der Faschismus seine Fühler ausstreckt, Rechtsradikale schnuppern Aufwind in solch stürmisch krisenhaften Zeiten und Aussichten. Hat die historische, jahrezehntelange Aufarbeitung genug getan, um solchen Zuständen entgegenzuwirken? Wider aller Vernunft finden sich genug ein, die selbstvergessen wegschauen? Das wäre nicht nur fatal, sondern weit mehr als tragisch. Bedenken wir ein Zitat von Heinrich Böll:  Freiheit wird nie geschenkt, immer nur gewonnen.

Lotar Martin Kamm

Kategorie: Meinung

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